Eine Grenzerfahrung: Mertesdorf/Ruwertal erteilt Lehrstunde

"Einige Spieler sind heute an ihre Grenzen gestoßen": Matthias Kornes, Trainer der Verbandsligamannschaft der HSG Irmenach / Kleinich / Horbruch, nahm die 26:42 (13:20) Niederlage gegen Mertesdorf/Ruwertal zumindest äußerlich gelassen hin. Der Spitzenreiter und designierte Aufsteiger war tatsächlich eine, wenn nicht mehrere Nummern zu groß für den Gastgeber.

"Wenn du nicht in der Lage bist, Druck aufzubauen und aus der Bewegung anzugreifen, dann kannst du gegen diese Mannschaft nicht gewinnen", analysierte Daniel Schub das Geschehen. Der Mittelmann musste mit verletzter Wade passen und verfolgte das Spiel von der Bank aus. Und sah, wie schnell aus dem anfänglichen 2:2 ein 2:7 wurde - Mertesdorf spielte hoch konzentriert und mit viel weniger Fehler als der Hausherr.

So war schon zum Seitenwechsel eine Vorentscheidung gefallen, die Köpfe bei den Hunsrücker gingen herunter. Weder defensiv war ein Kraut gegen Damian Malmedy, Andreas Schröder, Christian Schröder oder Christian Leinen gewachsen, noch konnte die Zweite im Angriff erfolgreich Lücken reißen.

In Durchgang zwei ein ähnliches Bild: Die Torleute Jens Flammann und Jörg Bürger waren meist allein gegen die Werfer der Gäste, die so schnell auf zehn Treffer Distanz stellten und spätestens beim 20:32 den Sieg in der Tasche hatten.

Während die Zweite immer fahriger agierte und sehr zum Ärger ihrer Trainer auch kämpferisch nachließ, spielte Mertesdorf/Ruwertal nun gnadenlos die Konter aus. Lohn war der klare und völlig verdiente Sieg, der die Gäste wieder ein Stück näher an die Rheinlandliga gebracht hat. Beim Gastgeber hingegen verdienten sich vor allem Björn Faller - der die Spezialaufgabe der Pressedeckung gegen Andreas Schröder gut löste - und Christian Klei mit beherztem Auftritt ein Lob.

"Das war unsere schwächste Saisonleistung", ärgerte sich im Nachgang Daniel Schub. "Weder vorne noch hinten hat heute etwas gepasst", pflichtete ihm Trainer Matthias Kornes bei, "heute hat sich gezeigt, dass einige Spieler noch viel Arbeit im technischen und spielerischen Bereich vor sich haben: Die Theorie, wie man so ein Spiel spielt, die war da - aber praktisch hat es eben keiner abrufen können."

Gleichwohl schaut man nach vorne: "Das werden wir gar nicht lange nacharbeiten, am Mittwoch und Freitag gilt es, gut zu trainieren und es dann gegen Prüm besser zu machen", schaute Trainer Kornes bereits wieder voraus.

HSG IKH II: Flammann, Bürger; Kirst 4, Vasek 8/6, Klei C. 4, Faller 2, Fritz 4, Juenemann 2, Bach 2, Klei B.

HSG M/R: Frisch, Zock; Schröder A. 4, Malmedy 10, Wenzel 3, Simon P. 1, Köhler 2, Simon M. 1, Meyer, Schröder C. 10, Leinen 5, Roth